Schlussfolgerungen

Die Energiewende ist ein dynamischer Prozess, der längst begonnen hat. Sie birgt grosse Chancen und kann zu einem grossen Erfolg für die Schweiz werden. Aber wir müssen sie richtig machen. Nur eine entschlossene Energiewende funktioniert. Mit einer halbherzigen Energiewende ersetzen wir das eine Übel (Atomkraftwerke) durch ein anderes (Gaskraftwerke), akzeptieren Energieverschwendung als Naturgesetz und überziehen das Land mit kleinen Wasserkraftwerken. Dann stehen wir in 20 Jahren vor einem Scherbenhaufen mit hohen Kosten und tiefer Versorgungssicherheit, mit fossilem Strom, mit kaputten Bächen und katastrophaler Klimabilanz. Damit das nicht passiert, brauchen wir einen Kompass, der zeigt, wo wir auf Kurs sind und wo wir nachlegen müssen. Der Energiewende-Index ist dieser Kompass.
Der Energiewende-Index 2013 zeigt: In vielen Bereichen sind wir noch nicht genug auf Kurs. Noch ist kein Atomkraftwerk abgeschaltet, der Ausbau der erneuerbaren Energien läuft erst langsam an, bei der Steigerung der Energieeffizienz könnte die Schweiz noch viel besser sein. Aber er zeigt auch: Bei der Wirtschaftlichkeit müssen wir uns keine Sorgen machen. Energie kostet die Schweiz weniger als die meisten anderen Länder der Welt. Und die Energieversorgung ist sicher und zuverlässig. Zwar sind wir hier noch nicht ganz auf Kurs - aber diese Werte können durch eine erfolgreiche Energiewende nur besser werden: Auf 100% Zielkurs kommen wir hier, indem wir die einheimischen erneuerbaren Energien ausbauen und den Energieverbrauch senken - dann steigt unser Eigenversorgungsgrad mit Energie und die Ausgaben für Energieimporte sinken.
Aus dem Energiewende-Index 2013 lässt sich auch ableiten, was noch zu tun ist: einen zügigen Atomausstiegsfahrplan festlegen, Rahmenbedingungen für den schnellen und naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien schaffen, wirksame Anreize gegen Energieverschwendung setzen. Dann kann die Energiewende zum Erfolg werden. Die relativ schlechten Werte des Energiewende-Index 2013 sollten uns nicht entmutigen: Das Baby Energiewende hat ja gerade erst die Geburt hinter sich. Nach der Botschaft des Bundesrats im September 2013 muss das Parlament sicherstellen, dass  das Baby gute Wachstumschancen erhält. Die Umweltverbände setzen sich mit all ihrer Energie dafür ein, dass wir die Energiewende erfolgreich gestalten und spätestens 2050 endlich eine sichere, umweltverträgliche und wirtschaftliche Energieversorgung haben. Der Energiewende-Index weist den Weg dorthin.
Detailliertere Schlussfolgerungen der Umweltallianz aus den einzelnen Ergebnissen des Energiewende-Index 2013 finden sich bei den einzelnen Indikatoren sowie im Referat zur Medienkonferenz von Kaspar Schuler, Bereichsleiter Klima & Energie von Greenpeace Schweiz.